Designerportrait Simon Busse
Anna Moldenhauer: Wie ist die Zusammenarbeit mit Ambright entstanden?
Simon Busse: Volker Scheuba (Head of Marketing der Ambright GmbH) kenne ich schon eine Weile. Dank ihm habe ich die Fertigung des Unternehmens sehen können und wir haben die kreative Zusammenarbeit gestartet. Innerhalb nur eines Jahres war es uns möglich, eine Leuchte zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Bis zu diesem Punkt hatte Ambright mit seinem patentierten printed-light Ansatz ausschließlich individuell produzierte Leuchten für B2B Kunden gefertigt. Was wir nun vorstellen, ist die erste Serienleuchte, "PARIS".
Warum hat sich Ambright für dieses neue Angebot entschieden?
Simon Busse: Die individuellen Projekte der KundInnen mit "SparkShapes" sind sehr planungsintensiv und bedürfen der engen Abstimmung zwischen ArchitektInnen/ LichtplanerInnen und dem hauseigenen Ambright Design-Team. Mit der "MasterSeries" beschreitet Ambright jetzt auch zusätzlich den Weg, Leuchten-Archetypen anzubieten, die bereits mit Liebe zum Detail fertig gestaltet sind, um auf unterschiedliche Anforderungen im Interior reagieren zu können.
Auf deiner Webseite schreibst du, dass dich ästhetische Präzision, Sinn für Technik und eine Leidenschaft für das Experiment reizen. Inwiefern hast du diese Punkte in der Zusammenarbeit mit Ambright wiedergefunden?
Simon Busse: Was mich bei Ambright fasziniert hat, war die sehr unterschiedliche Herangehensweise an die Produktion einer Leuchte, dass sie "Out of the box" denken. Der patentierte "Lichtdruck", die Präzision und dass alle Abläufe mit einer einzigen Maschine erfolgen können, finde ich faszinierend. Andere Hersteller haben 20 unterschiedliche Fertigungsverfahren und Ambright schafft es, eine Leuchte mit nur einer einzigen Maschine herzustellen. Zudem verfügt der Gründer und Geschäftsführer Dr.-Ing. Florian Ilchmann mit seinem Team über eine große Expertise in der Lichttechnik - diese war auch die Grundlage für die Entwicklung der SparkShapes und die mehr als 10-jährige Zusammenarbeit mit Siemens Healtineers, die es Ambright ermöglicht hat, in einem Markt mit den höchsten Qualitätsanforderungen zu starten, der Medizintechnik. Ingenieurs Know-how trifft auf Design, eine wunderbare Kombination.
Die Pendelleuchte "PARIS" besteht aus zwei senkrecht zueinander verlaufenden sowie getrennt voneinander steuerbaren Licht-Layern. Was war deine Inspiration hierfür?
Simon Busse: Das Markenzeichen der SparkShapes ist die homogene Lichtkante und die Idee war diese im Rahmen einer dreidimensionalen Struktur wie eine Linie im Raum wirken zu lassen. Durch den Wechsel aus horizontalen und vertikalen Elementen trägt die Lichtkante nun zur skulpturalen Wirkung von "PARIS" bei. Die Flächen sind filigran und werden dank der speziellen Oberflächenbeschichtung auch als sanfter Reflektor genutzt. Die Leuchtenmodelle von Ambright waren anfangs sehr zweidimensional umgesetzt und es hat mich gereizt, Entwürfe dreidimensionaler aufzubauen, dessen Elemente sowohl vertikal, als auch horizontal platziert werden können. Zudem sollte die Form ein wenig archetypisch anmuten – trotz der abstrakten Flächen sieht man in ihr eine traditionelle Pendelleuchte.
Gab es eine Idee, die du dank der Technologie der SparkShapes erstmalig umsetzen konntest?
Simon Busse: Der Transfer von der Skizze zum Produkt ist bei "PARIS" perfekt. Mit den SparkShapes lassen sich die Linien einer Zeichnung umsetzen, ohne ein weiteres Volumen addieren zu müssen.
Sprich es ist mit den SparkShapes möglich eine minimalistische Skizze 1:1 zum Leben erwecken?
Simon Busse: Genau, denn die anschließende Fertigung ist kein Problem, da das Material von Beginn an definiert ist.
"PARIS" wurde in Kooperation mit der Möbelmarke Yomei auf dem diesjährigen Salone del Mobile in Mailand ausgestellt. Welche Reaktionen hast du von den BesucherInnen auf das Design erhalten?
Simon Busse: Obwohl wir nur ein kleiner Teil des Ganzen waren, habe ich mit vielen BesucherInnen sprechen können und die positive Resonanz noch vor Marktstart hat uns alle überrascht. Mit "PARIS" konnten wir die Sehgewohnheiten des Publikums herausfordern, da diese im Aufbau minimalistischer und filigraner ist, als man es sonst von Strukturen dieser Art gewohnt wäre.
Was sind die nächsten gemeinsamen Schritte mit Ambright?
Simon Busse: Erfreulicherweise haben wir bereits vor offiziellem Verkaufsstart Anfragen von Handelspartnern, die die Leuchte gerne in ihr Programm aufnehmen möchten. Dank des geringen Volumens ist für die Logistik zudem eine sehr flache Verpackung möglich. Und mit Blick auf die Technologie von Ambright testen wir gerade die Grenzen des derzeit Möglichen aus, was sehr spannend ist.